In einer Residenzstadt wie Potsdam sind Elemente eines modernen Städtebaus und einer funktionalen Architektursprache besonders augenfällig. Auf unserer Tour durch Teile der Innenstadt und
Potsdam-West sind Beispiele des Neuen Bauens und der Neuen Sachlichkeit im besonderen Maße erkennbar und mit der gründerzeitlichen Vorbebauung verwoben.
So entstanden durch Rationalisierung und Typisierung, der Nutzung neuer Materialien und Werkstoffe sowie durch sachlich-puristische Innenausstattungen völlig neue Bauformen. Bei den großen
Baumassen sollten der Bevölkerung Sonne, Luft und Licht geboten werden, das Bauen wurde „sozialdemokratischer“. Die Berliner Mietskasernen und beengten Hinterhöfe der vorherigen Jahrzehnte galten
als zu vermeidendes Negativbeispiel.
In Teilen der Brandenburger Vorstadt sind auch Beispiele des traditionell ausgerichteten, konservativen Heimatschutzstils zu beobachten, der als gegenläufige Entwicklung zur Neuen Sachlichkeit zu
werten ist. Backsteinexpressionismus und historisierende Elemente gelten als Teil dieser Gegenbewegung, welche sich harmonisch in die umgebende Kulturlandschaft einfügen sollten.
Unsere Stadtführung nimmt dich mit in die zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts, die „Golden Twenties“, als durch die Gründung der Republik, die neuen technischen Möglichkeiten und einen noch
ungebrochenen Fortschrittsglauben vieles möglich schien. Wir schärfen den Blick für die Aufbruchsstimmung und mehrdeutige Atmosphäre, aus der die Architektursprache der Zwanziger Jahre entstand.
Diese Tour eignet sich auch für Schulklassen. Preise bitte gesondert erfragen.
Dauer der Tour: ca. 4 Stunden
Preis pro Teilnehmenden: 15,00 € / ermäßigt 8,00 €
Mindestteilnehmerzahl: 10